Das Modell BGM-Excellence

Das BGMExcellence-Modell (siehe Abbildung) umfasst acht Hauptkriterien und 27 Unterkriterien. Dabei werden fünf Kriterien als „Mittel und Wege“ bezeichnet und drei als „Ergebnisse“.

 

Das BGMExcellence-Modell ist als große „Lernschleife“ angelegt, um die Reflexionsfähigkeit der Organisation in Bezug auf das Gesundheitsgeschehen zu erhöhen.

Mittel und Wege erzeugen Wirkungen auf der Ergebnisseite des Modells in Form von messbaren Resultaten der Organisation. Aus der Bewertung dieser Resultate werden die Ziele bei den Vorgehensweisen in den Unterkriterien der Mittel und Wege neu justiert, um eine zielgerichtete Entwicklung der Verbesserung des Gesundheitsgeschehens zu befördern.

 

In diesem Prozess werden Innovation, erhöhte Gesundheitskompetenz und Lernen genutzt, um durch verbesserte praktizierte Vorgehensweisen noch bessere Ergebnisse zu erzielen.

 

In der Bewertung werden alle acht Hauptkriterien gleich gewichtet und tragen so jeweils zu 12,5% zum Gesamtreifegrad bei. Die Bewertung der Ergebnisse macht 37,5% des Gesamtergebnisses aus, also etwas mehr als ein Drittel des Gesamtscores. Dies erhöht natürlich die Anforderungen an gute Praxis. Die Effektivität und Effizienz im betrieblichen Gesundheitsmanagement steht somit auf dem Prüfstand.

 

Das Modell ist wenig normativ. Es schreibt nicht vor, was eine Organisation tun muss. Vielmehr fragt das BGMExcellence-Modell, was sich die Organisation bezogen auf Gesundheit vornimmt und mit welchen Ergebnissen sie diese Ziele erreichen möchte. Die Anwendung eines Instrumentes alleine, wie zum Beispiel Gesundheitszirkel, erhöht nicht den Reifegrad der Organisation, erst wenn damit sehr gute Ergebnisse erzielt werden, „wird ein Schuh“ daraus.

 

Das BGMExcellence-Modell ist vielmehr ein Wettbewerbsmodell. Durch Verbreitung von Best-Practice-Lösungen erhöhen sich auch die „Standards“ für Excellence im Gesundheitsmanagement.

Ähnlich wie die Erfüllung der Norm DIN ISO 9001 nur etwa 30% der Anforderungen des EFQM-Modells für Excellence abdeckt, ist die Erlangung des OHSAS-Zertifikates nach ISO 18001 ebenfalls nur eine Teilmenge dieses BGMExcellence-Modells.

Das BGMExcellence-Modell ist in erster Linie ein Instrument zur ganzheitlichen Selbstbewertung des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Es bildet die Komplexität des Gesundheitsgeschehens ab und erlaubt so eine angemessene Einschätzung des Reifegrades des BGM einer Organisation.

In zweiter Linie kann es auch für Benchmarking-Zwecke und Awarding (Preiswettbewerbe) genutzt werden, da es betriebsgrößen- und branchenübergreifend konzipiert ist.

 

Zu guter Letzt ist es anschlussfähig an die einschlägige Normung und die Excellence-Bewegung im Bereich der betrieblichen Gesundheit.